Das digitale Bild

Das digitale Bild

Das DFG-Schwerpunktprogramm (SPP) „Das digitale Bild” (ab Ende 2019 unter der gemeinsamen Leitung von Hubertus Kohle/München und Hubert Locher/Marburg), das exemplarische Projekte aus multiperspektivischer Sicht zusammenführt, thematisiert die zentrale Rolle, die das Bild im komplexen Prozess der Digitalisierung von Wissen in Theorie und Praxis spielt.

Projekte

Es geht um eine kritische Thematisierung und Reflexion dieser Dimension als tiefgreifende epistemologische Umwälzung. Nach unserem Verständnis kann dies nur in einem ausgesprochen transdisziplinären Austausch und unter besonderer Einbeziehung der Informationswissenschaften geschehen: In das SPP wurden Projekte aufgenommen, die erstens den Anteil des Bildes am Digitalisierungsprozess reflektieren, um zu einer Theorie des digitalen Bildes in seiner Verwendung in Kunst, Wissenschaft, Kultur beizutragen; die zweitens das Phänomen, die Erscheinungsformen und Praktiken des „Digital Turn“ in seiner visuellen Dimension beschreiben und interpretieren; und die drittens auf die Praxis der Technologien des digitalen Bildes zielen, beispielsweise die Entwicklung innovativer Formen der Nutzung des digitalen Bildes als Medium der Erkenntnis und des Wissens im wissenschaftlichen Umfeld. Die Gewichtung dieser drei Aspekte kann sich innerhalb der Projekte grundsätzlich unterscheiden. Unter dem Dach des SPP gehen sie eine fruchtbare Verbindung ein. Ihr gemeinsamer Schwerpunkt liegt auf der Praxis, wie die Untersuchung und Reflexion von technologischen Instrumenten und sozialen Infrastrukturen.

München, Marburg und der virtuelle Raum
Einen besonderen Platz wird die transdisziplinäre Debatte in den Veranstaltungen einnehmen, die in kooperativen Workshops an den beiden Standorten München und Marburg, sowie im virtuellen Forschungsraum gemeinsamer Diskussions- und Publikationsplattformen organisiert werden. Dies kann als konzeptionell-entwicklungsorientierte und/oder medienreflexive Position umgesetzt werden. Damit soll die für das SPP zentrale transdisziplinäre Debatte etabliert und der Wissenstransfer erleichtert werden. Projekte, die lediglich auf die „Digitalisierung” eines Inventars abzielen oder die ausschließlich neue Werkzeuge für die Verarbeitung dieses Inventars bieten, sind hier nicht gemeint. Grundsätzlich sollten die Projekte des SPP zu einem besseren Verständnis der Rolle des digitalen Bildes in der Wissensgesellschaft beitragen und so den bildlichen Charakter des Wissens im digitalen Raum widerspiegeln. Das spezifische Format des Schwerpunktprogramms wurde aufgrund der Neuartigkeit des Ansatzes mit seinem Schwerpunkt auf dem Bildlichen gewählt, der eine Behandlung an einem einzelnen oder wenigen Orten im Rahmen von Forschergruppen oder Sonderforschungsbereichen ausschließt. Nur in einem Schwerpunktprogramm können die in Deutschland verteilten Kompetenzen in diesem Bereich zusammengeführt werden. Das hier vorgestellte Konzept der Zusammenarbeit an zwei starken, relevanten und bewährten Standorten gewährleistet die kompetente Kombination der verschiedenen Aspekte und bietet die notwendige Offenheit in einem sich äußerst dynamisch entwickelnden Umfeld.

Das digitale Bild auf Twitter: #DasdigitaleBild und #Thedigitalimage