Designing Habits. Das digitale Bild als Anwendung

PROJEKTABSTRACT

Designing Habits untersucht das digitale Bild als soziales Interface und Schnittstelle technologischer Entwicklungen, an der sich digitale Interaktionsmuster, Alltagspraktiken und kommerziellen Interessen verschränken.
Von grundlegender Bedeutung für die koevolutive Engführung des Bildes mit bestimmten Verhaltensweisen ist seine psychologisch-physiologische Verknüpfung mit interaktiven Techniken (insbesondere Smartphones), sozialen Netzwerken, sowie an App-Designs, die auf die spezifische Affordanz des Bildlichen setzen. Diese gilt es als Medien ästhetischer Abhängigkeit zu untersuchen. So treiben etwa technikbezogene Gesten wie Scrolling und Swiping die Beschleunigung flüchtiger Bildkontakte in Social Media und Dating-Apps an (und habitualisieren eine bestimmte Wahrnehmung des Bildes), während andererseits Slime- oder ASMR-Videos unter dem Hashtag ‚oddlysatisfying‘ die Betrachtungszeit auf ein Maximum ausdehnen. Dabei antworten diese scheinbar gegenläufigen Trends auf ein mutmaßliches Bedürfnis nach Selbstregulation, das von digitalen Plattformen zugleich produziert und abgeschöpft werden kann.

Unser Projekt wird auf der Grundlage von Fallstudien analysieren, wie das Bild durch digitale Interaktionsmuster zur Anwendungsfläche wird – und welche bild- und medientheoretischen Konsequenzen sich hieraus ergeben.

TEAM

Prof. Dr. Matthias Bruhn
mbruhn@hfg-karlsruhe.de
Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

Katharina Weinstock
kweinstock@hfg-karlsruhe.de
Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

Online Journal UMBAU